Neubau Wohnhaus mit Gewerbeeinheit

Kressbronn am Bodensee, DE

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Die Gemeinde Kressbronn am Bodensee beabsichtigt den Neubau eines Wohnhauses mit Gewerbeeinheit im Gebiet Bachtobel. In dem Gebäude sollen eine platzbelebende, ganzjährig betriebene Gewerbeeinheit mit öffentlicher Nutzung im Erdgeschoss sowie Wohnungen in den Obergeschossen untergebracht werden.

Die Setzung des Gebäudes folgt dem Bebauungsplan und dem städtebaulichen Entwurf. Durch den viergeschossigen Neubau wird der Bachtobelplatz auf der Nordostseite gefasst und eine klare Platzkante so definiert.

Der erdgeschossige Gastronomiebereich öffnet sich durch großzügige Verglasungen zum Platz und teilweise zur angrenzenden Planstraße. Durch die offene einladende Fassade verbunden mit der Außenbewirtschaftung wird der Platz belebt und eine eindeutige Orientierung geschaffen.

Im Außenbereich wird eine großzügige mit Obstbäumen bestandene Grünfläche vorgeschlagen. Die Fläche ist leicht geneigt (2 %), wodurch eine Abschirmung und Zonierung zur Friedrichshafener Straße erzeugt wird, ohne eine Barriere zu bilden. Wegen der Nähe zum Kinder- und Familienzentrum werden verschiedene Obstbäume als „essbare Stadt“ vorgeschlagen.

KONSTRUKTION

Aufgrund der Anforderungen nach einer energiesparenden Bauweise und dem allgemeinen Ziel, einen möglichst hohen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen zu verwenden, schlägt Christ.Christ. vor, die Gebäude in Konstruktion und Ausbau größtenteils aus Holz herzustellen:

  • Die Außenhülle soll in Holzständerbauweise ausgeführt werden.
  • Die Fassade wird mit vertikal ausgerichteten Holzlamellen bekleidet.
  • Tragende Innenwände und Decken werden als Brettsperrholzelemente ausgeführt.
  • Als Fußboden wird ein robustes Industrieparkett vorgeschlagen.
  • Als Fenster sind Holz/Aluminium Konstruktionen vorgesehen.
  • Holztüren

Aus Gründen des Schallschutzes werden die Wände der Treppenhäuser und die Wohnungstrennwände zweischalig mit einer Bekleidung aus Gipsfaserplatten versehen. Das Untergeschoss und Erdgeschoss werden in Massivbauweise ausgeführt.

Sämtliche tragende Wand- und Deckenelemente der Obergeschosse sollen industriell vorgefertigt werden.

Die Tragstruktur im Allgemeinen und speziell im Erdgeschoss ist vom Ausbau getrennt, wodurch eine Anpassbarkeit der Grundrisse gegeben ist. Durch eine Lichte Raumhöhe von 3 m und einem Installationsraum in der abgehängten Decke von 50 cm im Erdgeschoss ist eine Anpassungsmöglichkeit an verändernde Anforderungen gegeben.

MATERIAL | FARBE

Die Ausführung des Gebäudes hauptsächlich in Holzbauweise soll sich auch in der Gestaltung der Fassade wiederfinden. Daher wird eine vertikal ausgerichtete Holzfassade aus vorvergrauten Holzlamellen (z.B. Weißtanne oder Fichte) vorgeschlagen. Im Bereich der geschützten Decken der Loggien wird das Holz nicht vorbewittert und behält seine ursprüngliche Farbe.

Der Sockel wird aus Gründen der Feuchtebeständigkeit aus eingefärbtem grauen Sichtbeton (Beton Fertigteil) ausgeführt. Horizontale Stahlblech Bänder gliedern die Fassade und dienen als Abschottung gegen den Brandüberschlag.

Die differenzierte Holzfassade setzt Bezüge zu der geplanten Fassade des Kinder- und Familienzentrums und fügt sich durch ihre ruhige Ausgestaltung harmonisch in die Umgebung ein.

Da das Gebäude nur „Vorderseiten“ besitzt wurde auf eine integrative Planung auch der Fenster von Sonder- und Nebenräumen Wert gelegt. So wird z. B. jede zweite Holzlamelle der Fassade über die Fenster der Küche auf der Nordost Seite im Erdgeschoss geführt. Dadurch entsteht eine ruhige und homogene Fassade und der Einblick in den Küchenbereich wird reduziert. Zeitgleich wird der Raum natürlich belichtet, und der Blick nach außen ist gewährleistet.

Die Brüstungen der Loggien werden undurchsichtig ausgeführt. Im Bereich der barrierefreien rollstuhlgerechten Wohnungen sind die Brüstungen im Allgemeinen auf 60 cm reduziert, um einen Durchblick in die Umgebung zur ermöglichen. Aus gestalterischen Gründen wird dies in den jeweiligen Geschossen (2. und 3. Obergeschoss) einheitlich ausgeführt.

Die Fallarmmarkisen im Bereich der Loggien, Gelenkarmmarkisen im Bereich der Gastronomieeinheit und Senkrechtmarkisen als Sonnenschutz an den Fenstern erzeugen als Moment der Bewegung in der Statik des Baukörpers ein reizvolles Fassadenspiel. Durch die Markisen in den Wohnbereichen kann der Nutzer den gewünschten Grad an Intimität oder Ein- und Ausblick steuern. Die Nutzung der passiven Sonnenenergie bei gleichzeitiger Vermeidung von sommerlicher Überhitzung wird erreicht. Alle Markisen erhalten eine einheitliche helle Tuchfarbe.

MATERILIEN | INNENRÄUME

Auch im Inneren sollen vornehmlich natürliche Materialien Verwendung finden. Vorgeschlagen wird ein robuster Parkettboden aus Industrielamellen in den Wohnräumen, Feinsteinzeug Fliesen in den Bädern, Brettsperrholzdecken mit einer sichtbaren Holzunterseite, Holzfenster (Holz/Aluminium) und Holztüren. Leichte Trennwände und die Installationsebenen vor den gekapselten Holzständeraußenwänden werden im Trockenbau ausgeführt. Die vorherrschenden Farben sind Weiß und die Eigenfarbe des Holzes.

  • Ort
    Kressbronn am Bodensee | DE
  • Jahr
    2022
  • Typologie
    Einzelhandel / Austellungsbauten, Wohnbauten
  • Status
    nicht realisiert
  • Auslober
    Gemeinde Kressbronn am Bodensee
  • Verfahrensart
    Nicht offener Realisierungswettbewerb gem. RPW
  • Team
    Roger Christ | Christina Doerr | Desideria Aigner | Fee Wollstadt

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