Haus H

Wiesbaden, DE

An einem sonnigen Hang in einem ruhigen Wiesbadener Villengebiet gelegen, entstand das Wohnhaus einer jungen fünfköpfigen Familie.

Das Einfamilienhaus präsentiert sich zur Straßenseite hin mit einer zurückhaltenden, introvertierten Fassadengestaltung. Der Vorgarten ist als großzügiges Lavendelfeld angelegt, das im Sommer als duftender Teppich den Übergang zwischen Gebäude und Straße begleitet.

Ein umlaufendes Glasband markiert präzise die Trennung zwischen Erd- und Obergeschoss und lässt das obere Volumen scheinbar über dem massiven Sockel schweben. Dieser schwebende Eindruck wird durch den gezielten Materialkontrast zwischen den grauen Klinkern des Erdgeschosses und den verputzten Flächen des Obergeschosses zusätzlich verstärkt.

Die Ziegelwand umschließt das Erdgeschoss samt vorgelagerter Terrasse und Außenpool wie ein schützender Paravent. Das Glasband sorgt für eine gleichmäßige indirekte Belichtung der Innenräume, ohne Einblicke von außen zu gewähren. Einzig zur Gartenseite hin öffnet sich die Fassade vollständig und gibt den Blick auf die Landschaft und den städtischen Kontext frei.

Raumhohe Verglasungen in Kombination mit weit in den Garten geführten Wandflächen erzeugen fließende Übergänge zwischen Innen- und Außenraum. Im geöffneten Zustand der großformatigen Schiebefenster entsteht im Sommer eine großzügige, zusammenhängende Raumsequenz, in der Architektur und Landschaft ineinandergreifen. Der Außenbereich wird so zum erweiterten Wohnraum mit hoher Aufenthaltsqualität. Die Wandflächen fassen Terrasse und Pool und gliedern die angrenzende Freianlage in differenzierte Bereiche.

Das Obergeschoss bildet einen ruhigen, monolithischen Kubus mit einer betont reduzierten Gestaltung. Präzise gesetzte Öffnungen in Verbindung mit niedrigen Brüstungen schaffen eine kontemplative Atmosphäre und verleihen den privaten Räumen eine zurückhaltende Intimität bei gleichzeitiger Durchflutung mit Tageslicht.

Ein zentral positionierter Eingangsbereich mit einer skulpturalen Spindeltreppe erschließt die Geschosse. Die offene Raumstruktur des Erdgeschosses fördert die soziale Interaktion und ermöglicht vielfältige Blickbeziehungen innerhalb des Hauses und in den Außenraum.

Im Obergeschoss befinden sich die Schlaf- und Rückzugsbereiche, deren reduzierte Gestaltung gezielt auf Ruhe und Geborgenheit ausgelegt ist. Diese räumliche Konfiguration erlaubt eine natürliche Koexistenz von Rückzug und Gemeinschaft: Die Bewohner können sich jederzeit in private Bereiche zurückziehen oder am gemeinsamen Leben teilnehmen.

Die Wärmeversorgung des Gebäudes erfolgt über eine energieeffiziente Wärmepumpe in Kombination mit einer Geothermieanlage, wodurch ein dauerhaft ressourcenschonender und emissionsarmer Betrieb sichergestellt wird. Eine Photovoltaikanlage mit angeschlossenen Batteriespeichern übernimmt die Eigenstromversorgung und deckt einen wesentlichen Teil des elektrischen Energiebedarfs. Ergänzend wird eine Regenwasserzisterne zur Grauwassernutzung eingesetzt, die insbesondere zur Versorgung der Toilettenspülungen dient und den Trinkwasserverbrauch signifikant reduziert.

  • Ort
    Wiesbaden | DE
  • Jahr
    2024
  • Typologie
    Villen
  • Status
    realisiert
  • Bauherr
    Privat
  • Wohnfläche
    330 m²
  • Verfahrensart
    Direktbeauftragung
  • Leistungsphasen
    1-8
  • Team
    Julia Christ | Roger Christ

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